Allgemein

Der Feind ist die Angst

Manche Krankheit könnte verschwinden, wenn wir beginnen würden, gesund zu denken. Ein großer Bogen ist mit dieser Aussage gespannt, der eine ganze Reihe logischer Aussagen miteinander verbindet. Auf die Logik und den Zusammenhang kommt es an, und nicht zuletzt auf das Denken selbst als Aktivität. Es gibt auch einen Zustand der passiven Offenheit, in welchem der Einzelne nicht selber denkt, sondern dargebotene Inhalte wie ein Fertigprodukt in sich aufnimmt. Denken macht Freude. Es ist aber auch eine Art mentale Arbeit. Wenn wir aufhören zu denken, werden wir von anderen gedacht, denn Gedanken erschaffen die Welt. Ohne einen Gedanken existiert überhaupt nichts. Ein Stuhl war, bevor er erschaffen wurde, eine Idee in dem Kopf seines Erfinders.

Alle politischen Maßnahmen, welche weltweit seit circa einem Jahr getroffen werden, entspringen der Angst vor einem Virus. Diese Angst wurde von den Medien geschaffen. Wir haben eine „Politik der Angst“. Dasjenige, was wir gegenwärtig erleben, entspricht in erschreckendem Maße einer Vision, welche von einer Gruppe von Menschen 2010 mit dem sogenannten „Lock Step-Szenario“ geschaffen wurde. (1) Mit dem Denken kann etwas erschaffen werden, es ist ein Vorgang, der ständig abläuft, auch wenn wir uns dessen nicht bewusst sind. Vermutlich sähe die Gegenwart anders aus, wenn wir uns unserer Gedankenmöglichkeiten bewusst wären und beginnen würden, selbst lichtvolle, erhebende Visionen für die Zukunft zu kreieren.

Leider ist es oft so, dass wir die Ideenwelt anderer Menschen ungeprüft aufnehmen und diese dann, wenn sie nur oft genug wiederholt wurde, als unsere eigene empfinden und beginnen, sie als „unsere Meinung“ zum Ausdruck zu bringen. Dies ist das Prinzip von Propaganda. Auf diese Art können die skurrilsten Behauptungen aus ihrem Schattendasein in der Unterwelt auf den Sonnenthron einer angeblichen Wahrheit gehoben werden. Damit dies gelingt, müssen die Aussagen ihres Zusammenhanges beraubt und zerstückelt werden. Tatsächlich wahre oder reale Aussagen stehen in einem Zusammenhang, wodurch sie nachvollziehbar sind. Sich mit ihnen zu beschäftgen baut den Hörer oder Leser eigentlich immer auf. Interesse erwacht, man fühlt sich angeregt, tiefer hinein zu schauen und weiter über das Gesagte nachzudenken.

Informationen jedoch, welche aus dem Zusammenhang genommen und wie ein Futterbrocken dargereicht werden, zeigen keine belebende und anregende sowie aufbauende Wirkung auf das Bewusstsein. Wenn diese aus dem Gesamtzusammenhang isolierten Teilfragmente dann auch noch in großer Zahl aneinandergereiht und in schnellem Wechsel präsentiert werden, führt dies zu einem Zustand regelrechter Verwirrung. In diesem Sinne wage ich die Aussage zu machen, dass unser herkömmliches Nachrichtenprinzip krankmachend auf den Leser, Hörer oder Zuschauer wirkt, unabhängig davon, wie wahr oder falsch die Informationen sind.

Informationen, welche fragmentweise gegeben werden, rufen Assoziationen hervor. Man denkt die angedeutete Sache weiter bzw. zu Ende. So können durch kleine Bemerkungen Horrorvisionen und Ängste entstehen. Sie lesen beispielsweise eine Kurznachricht im Internet mit einem Bild von einem Bus, der halb im Straßengraben steckt. Das Bild an sich ist harmlos, man sieht eigentlich nichts Besonderes, doch dann kommen folgende Worte hinzu: „In Putzgau ist am 21. Februar ein Schulbus verunglückt. Kinder schrien wie am Spieß„. Kleine, nebensächlich erscheinende Bemerkungen können ganze Bilderkaskaden im Unbewussten auslösen. In diesem Falle möchte ich die bei mir auftauchenden Bilder und die dazugehörigen Gefühle nicht näher beschreiben. Die Abscheulichkeit ist derartig groß, dass mein Bewusstsein sich weigert, sie zuzulassen. Anstelle dessen kommt Übelkeit auf.

Derartige Konstrukte findet man in der modernen Medienlandschaft erschreckend häufig. Sie zielen auf das Unbewusste des Menschen und treten somit unbemerkt in das Innere ein. In der Fachsprache nennt man diese Art der manipulativen Informationsübertragung „Suggestion“. Ähnlich wie ein Virus in seinen Wirtsorganismus dringen Suggestionen in das menschliche Bewusstein ein und wirken von dort aus wie ein Fremdkörper, der aus sich heraus über den Wirt wirksam wird.

Aussagen hingegen, die in einem Zusammenhang stehen und den Gegenstand der Betrachtung wirklich beleuchten, bauen den Leser in der Regel auf. Sie wirken anregend und beruhigend zugleich. Anregend zum Weiterdenken und beruhigend, weil die Welt sich zusammenfügt, heiler wird. Aus dem Zusammenhang herausgenommene Informationen dagegen wirken verwirrend, sie schwächen die Nerven und zerstückeln die Welt. Im Zusammenhang geschilderte Gedanken passen mit der Wirklichkeit zusammen, sie beleuchten ein kleines Stück der Realität und das wirkt interessanterweise außerordentlich beruhigend.

Suggestionen wirken im Vergleich dazu eher wie Phantome oder Schreckgespenster. Sie verwandeln unser Inneres in ein Geisterhaus. Der beste Schutz gegen Fremdbestimmung scheint tatsächlich der zu sein, selber zu beginnen sich ein Bild über die Vorgänge in der Welt zu verschaffen, das ist sicher möglich. Es würde Licht in die skurrilen Vorgänge bringen, die uns gegenwärtig so tief erschüttern. Schluss mit dem passiven Hoffen und Warten, mit dem blindlings an die Richtigkeit oder Falschheit von etwas glauben

Die Wahrheit will erkannt und die Zukunft erdacht werden. Wirkliche Demokratie lebt aus dem Potential der Bürger. Jeder Einzelne zählt. Wenn jeder sich mutig, nach bestem Wissen und Gewissen einbringen würde, wie wäre das? Stellen wir uns das nur einmal vor! Die Bedingungen würden sich maßgeblich verbessern, wenn jeder Mensch Anteil nähme und sich mit voller Verantwortung auf dem Gebiet seiner Fachkunde in die Gemeinschaft einbringen würde.

Momentan regiert die Angst die auferlegten oder freiwillig befolgten Maßnahmen, im Grunde genommen alle unsere Handlungen. Die Angst sollte aber nicht der Maßstab der Dinge sein, diese gilt es zu überwinden. Ängste werden durch falsches Denken geschaffen, präzise gesagt durch Nicht-Denken. Man kann direkt von einem „Virus der Angst“ sprechen, was ein sehr gefährlicher, ansteckender und krankmachender Virus ist. Wer nicht selbst denkt, wird gedacht und erliegt dem Feind. der Angst!

Christine Richter

Dunkelheit, Angst und Gefangensein gehören zusammen, sie bedingen sich gegenseitig

(1) “Lock Step” ist eines von vier “Szenarien für die Zukunft von Technologie und internationaler Entwicklung“, die die Rockefeller Foundation und das Global Business Network (GBN) 2010 nach einem Jahr Arbeit eines großen Teams präsentiert haben.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert